Nicht immer ist Zeit für das Lesen langer Texte. Manchmal fehlt auch die Lust und man(n) möchte einfach nur die Seele baumeln lassen… Dazu möchte diese Seite einladen.
Es gibt Momente in deinem Leben, in denen es mitunter nötig ist, alles hinter dir zu lassen. Das ist deine Zeit, hinauszugehen und mit Gott allein zu sein, in der Natur.
Und an diesem einsamen Ort kannst du im Gebet auf Innenschau gehen und erhältst wie ein Geschenk Antworten, Klarheit und eine Vision, mit der dein Leben weitergeht.
(Peter Butenuth: Wohlfühlort Wald)
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang verändern.
Aber du kannst starten wo du bist und das Ende verändern.
(C.S. Lewis)
Wenn man
so ganz allein
im Wald steht,
begreift man
nur schwer,
wozu man
in Büros und
Kinos geht.
Und plötzlich
will man
das alles
nicht mehr.
(Erich Kästner)
And into the forest I go,
to loose my mind
and find my soul.
(gefunden auf einer Postkarte)
Erst wenn wir bereit sind anzunehmen, was ist,
können wir erste Schritte der Veränderung gehen.
(Alexa Willems: Der Wald weist dir den Weg)
Ein kleines Achterdeck in der warmen Sonne,
den dampfenden Kaffee in der Hand,
der Blick auf den langsam vorbeiziehenden Fluss gerichtet:
Mini-Auszeit im Alltag,
einfach mal die Seele baumeln lassen…
Warum fällt mir das so schwer, solche Zeiten im Alltag bewusst einzubauen? Für einen kurzen Moment die Pausentaste zu drücken, innezuhalten, zur Ruhe zu kommen, mit mir allein zu sein, aufzutanken, zu genießen?
Das, was in der Zeit liegenbleibt, geht hinterher meistens umso besser, schneller, entspannter. Und es macht etwas mit mir: ich bin ausgeglichener.
Weiß ich alles, nur tue ich es viel zu selten und strample mich weiter ab im nie endenden Hamsterrad der Aufgaben und vermeintlichen Pflichten…
Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre – kontinuierlich ist mein Leben im Fluss. Mal gleicht es einem fast stehenden Bach, mal einem reißenden Wildwasser. Beide Zustände vertrage ich.
Aber wirklich gut ist mein Leben, wenn es wie ein ausgewogen dahinziehender Fluss ist. Beruhigend, mit seinem ihm ganz eigenen Tempo. Klar, sodass ich bis auf den Grund sehen kann. Dann lädt es auch andere ein.
3 Lektionen für’s Leben aus dem Bergwandern:
# 1: Ohne Training geht es nicht!
# 2: Lieber langsam und kontinuierlich dem Gipfel (=dem Ziel) entgegen als schnell loslaufen und in der Hälfte aufgeben müssen.
# 3: Um ein Ziel sicher zu erreichen, muss ich mich gut vorbereiten und auch Unvorhersehbares einplanen.
Mehr dazu im Beitrag Meine wahre Größe.
Mehr als 1000 Jahre ist diese Eiche alt. Sie und noch ein paar andere Exemplare stehen in einem geschützten naturnahen Wald in der Nähe meiner Heimat. Starke Wurzelwerke, massive Stämme, die Kronen noch grün.
Könnten die Bäume sprechen, hätten sie wohl Vieles zu erzählen. Geschichten aus dem ersten Jahrtausend, dem Mittelalter und einigen grausamen Kriegen.
Für mich sind diese Riesen Ausdruck von Qualität und Stärke, denen kein Sturm etwas anhaben kann. Quasi das Pendant zu meiner Vorstellung, wie ich als Mann gern wäre: standhaft, kraftvoll, massiv, die Zeit überdauernd. Ganz besonders in meinen Lebensstürmen.
Eine einfache Wahrheit. Ein Hafen bietet in aller Regel Schutz und Sicherheit vor den Naturgewalten der Meere und Ozeane. Aber würde ein Schiff deswegen nur dort verharren, wäre der Sinn des Schiffes verfehlt. Egal, ob es sich dabei um ein Frachtschiff, ein Luxuskreuzer oder eine private Segelyacht handelt.
Wenn ich mein Leben im übertragenen Sinne als Schiff betrachte, trifft das gleiche zu. In meinem Hafen – das kann mein Zuhause, aber auch mein Sportverein beispielsweise sein – ist es, verglichen mit dem Leben im Alltag, ruhig, entspannt und sicher. Wenn es im Job stürmt und die Wellen über das Deck rollen, sehne ich mich nach der idyllischen Ruhe des Hafens.
Aber würde ich mich nur dort aufhalten, verfehle ich den Sinn meines Daseins: meine Fähigkeiten, mein Können und meine Person für das große Ganze einzubringen. Mehr dazu auch im Beitrag: Wozu bin ich?
Es ist nicht deine Aufgabe, Erfolg zu haben (niemand kann das garantieren), sondern das Richtige zu tun. Wenn du das tust, tut Gott alles übrige.
(C.S. Lewis)
Je offener wir miteinander sind, umso mehr berühren wir einander innerlich. Und je mehr wir einander innerlich berühren und verbunden leben, umso tragfähiger werden unsere Beziehungen.
(Daniela Mailänder)
Vielleicht etwas, das gerade uns Männern schwerfällt: ehrliche, offene Freundschaften zu anderen Männern eingehen. Miteinander teilen, was in uns drinnen gerade los ist. Den anderen an unseren Gefühlen teilhaben lassen, an unseren Fragen, Sorgen, Zweifeln, Nöten. Aber auch an unseren Freuden und unserem Glück. Ganz einfach einander mitteilen.
Warum zumindest mir das scherfällt: Weil ich mir selbst oft gar nicht bewusst darüber bin, was ich gerade denke und fühle. Grundsätzlich fällt es mir schwer, über meine Gefühle zu reden – und nicht einmal nur über die Gefühle, es fällt mir schwer, über mich zu reden. Mich zu öffnen, mich mitzuteilen.
Vielleicht aus Angst, mich verletztlich zu machen. Oder schlichtweg aus Bequemlichkeit? Wenn immer „alles bestens bei mir ist“, brauche ich mich nicht zu erklären, brauche mir keine Mühe machen, mich selbst wahrzunehmen und kann einfach zum Alltag übergehen.
Dann aber passiert zweierlei: Ich gehe über mich selbst hinweg und lasse die Chance verstreichen, mich zu verändern und mein Leben bewusst in die Hand zu nehmen. Und ich gehe über Möglichkeiten hinweg, mich in tiefe Freundschaften zu begeben – und bleibe oberflächlich, was sich in schwierigen Lebensphasen rächen kann.
Die Natur hält uns am Leben. Vielleicht erkennen wir eines Tages, dass sie ein Teil von uns ist, wie ein sehr wichtiges Familienmitglied. Wie etwas, das uns sehr viel bedeutet. Wenn wir sie schützen, beschützt sie auch uns.
(Diana Six im Film ‚Der wilde Wald – Natur Natur sein lassen‘)
Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das erlebt werden will.
(John Eldredge)
Stimmt. Wie oft gehe ich das Leben gedanklich von der Problemseite aus an. Sehe die alltäglichen Dinge als Problem und mache mich daran, diese zu lösen. Irgendwann, fast unbemerkt, habe ich eine „Problembrille“ auf der Nase, durch die ich mein ganzes Leben wahrnehme.
Es timmt schon, wenn das Auto rumzickt, dann ist das tatsächlich ein Problem. Und wenn der Wasserhahn tropft, sehe ich das auch nicht unbedingt als Abenteuer an, diesen zu reparieren.
Schwierig wird es dann, wenn irgendwann alles zu Problemen verkommt. Das meine Kinder zu Terminen gefahren werden wollen beispielsweise. Oder die Eltern „mal wieder besucht werden müssen.“ Oder gar der Urlaub „noch immer nicht gebucht ist und die Zeit davon läuft.“
Sind das echt Probleme, die es zu lösen gilt? Oder ist es nicht vielmehr genau das: das Leben, welches unendlich viele Chancen, Überraschungen und Möglichkeiten bereithält?
Ein Abenteuer eben…
Es gibt keine schnelle Patentlösung für das Leben. Keinen Lifehack für die Seele. Das Leben ist außerordentlich komplex. Jeder, der etwas anderes behauptet, will dir nur etwas verkaufen.
(John Mark Comer)
Wenn du deinen Weg Schritt für Schritt vor dir siehst, kannst du sicher sein, dass es nicht dein Weg ist. Deinen eigenen Weg erschaffst du, indem du ihn Schritt für Schritt gehst. Darum ist es dein Weg.
(Joseph Campbell)
Bringe einen Mann dazu, sich irgendeiner Zerstreuung hinzugeben, und er wird glücklich sein, solange diese andauert; aber es wird nur ein falsches und eingebildetes Glück sein, das nicht dem Besitz eines echten und soliden Gutes entspringt, sondern aus einem leichtfertigen Geist, der das Bewusstsein seiner wahren Erbärmlichkeit völlig verdunkelt und seine Gedanken auf belanglose und lächerliche Dinge richtet, die weder seiner Aufmerksamkeit noch seiner Liebe Wert sind.
(Blaise Pascal)
Dieses Foto von mir ist kürzlich an der Nordwestküste von Korfu entstanden. Als ein guter Kumpel von mir das in meinem Status gesehen hat, kam prompt die Message: „Ein super Bild für deinen Blog.“ Gemeinsam haben wir daraufhin unsere Gedanken ausgetauscht – was wir mit diesem Bild verbinden?
Das Leben ist oft alles andere als ruhig. Stürme kommen und toben, unser Meer ist aufgewühlt, die Wellen rollen auf uns zu. Dann ist es entscheidend, worauf ich mein Leben gegründet habe. Stehe ich auf einem stabilen, sicheren, beständigen Fundament, können die Wellen ruhig kommen. Sie werden im richtigen Moment gebrochen, ihre Energie wird zerstäubt. Ich bekomme nur noch die Gischt zu spüren. Die macht mich zwar nass, aber reißt mich nicht um.
Für mich ist dieses sichere Fundament mein Glaube an einen Gott, der mich liebt, der sich für mich interessiert und dem ich voll vertraue. Und die Freude und Sicherheit, die ich in meiner Familie durch meine Frau und meine Töchter erlebe. Für meinen Kumpel sind das sicher andere Dinge. Was es auch sei – wichtig ist, dass mein Leben auf eine stabile, sichere und beständige Basis gegründet ist. Damit ich den Stürmen des Lebens trotzen kann.
Einmal mehr war sie wieder fällig, die Werftzeit. Raus aus dem Wasser, um das Unterwasserschiff mit Ultraschall auf Risse und potenzielle Schwachstellen zu prüfen. Neue Bleche im Rumpf wurden verschweißt, Schraube und Ruder inspiziert. Komplette Reinigung, neuer Anstrich. Nach zwei Wochen Werftzeit ist das Schiff wieder fit und geht zurück ins Wasser.
Was im Leben eines Schiffes Standard ist, täte auch meinem Leben gut. Mich mal aus allem rausnehmen, um genau den Stellen Aufmerksamkeit zu widmen, die sonst eher unsichtbar sind. Schlechter Charakter. Negative Verhaltensweisen.
Sicher, ein Schiff auf dem Trockenen kommt seiner Bestimmung nicht nach, kostet Geld und „bringt nichts“. Werden solche Zeiten aber vernachlässigt, kommt allzu schnell der Zeitpunkt, wo der Aufwand größer, die Werftzeiten länger und die Kosten höher werden.
So auch bei mir. Lasse ich für mich keine „Werftzeiten“ zu, ist der Schaden irgendwann unausweichlich. Nehme ich mir keine Zeit, um mich auch mit den verborgenen Seiten meiner Person, meiner Seele, zu beschäftigen, laufe ich erhebliche Gefahr, irgendwann ohne Vorwarnung Schaden zu nehmen oder gar unterzugehen.
Du willst lange intakt sein? Deine Familie soll in dir einen starken Mann und Vater haben? Im Beruf möchtest du ein verlässlicher, produktiver Kollege sein? Dann plane dir Werftzeiten ein und habe den Mut, insbesondere dahin zu schauen, was im Alltag verborgen ist. Und gebe dich nicht zufrieden mit „Das geht schon noch…“, sondern packe an, was gemacht werden muss.
Hier geht’s zum ausführlichen Artikel.
Nur in dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft
findet das eigentliche Leben statt.
(Udo Schroeter)
Was für Bunker in der realen Welt gilt, trifft auch auf die „Bunker“ – Schmerz, Enttäuschungen, Wut, gemachte Erfahrungen – in unserer persönlichen Biografie zu: die meisten sind massiv und hässlich. Wir müssen mit ihnen leben. Gleichzeitig können wir aber auch selbst entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen, was wir aus ihnen machen wollen. Mehr dazu im Blogbeitrag Historische Bunker in meinem Leben.
VERGANGENES kann ich zwar nicht mehr ändern und
ZUKÜNFTIGES nicht kontrollieren. Aber ich kann entscheiden, wie ich HEUTE damit leben und umgehen will.
Die aufgehende Sonne spiegelt sich in einem Brückenfenster des Traditionsseglers Großherzogin Elisabeth auf einer Nordseefahrt.
Manchmal möchte ich einfach nur weg. Egal wohin. Hauptsache ans Meer.
(gefunden auf einer Postkarte)
Warum gerade das Meer? Weil es einen MEERwert bieten kann.
Der Platz, an den Gott dich ruft, ist dort, wo deine tiefste Sehnsucht und der ungestillte Hunger dieser Welt aufeinandertreffen.
(Frederick Buechner)
Mehr dazu im Blogbeitrag Wozu bin ich?
Wir müssen lernen,
uns nicht mit unwesentlichen Aktivitäten
und Beschäftigungen zu überfordern,
sondern unser Leben
mehr und mehr zu vereinfachen.
Der Schlüssel
zu einer glücklichen Ausgewogenheit
im modernen Leben
ist Einfachheit.
(Sogyal Rinpoche)
Auch der, den es in die Weite treibt, braucht einen Ort, an den er zurückkehren kann – einen Platz, an dem man auf ihn wartet.
(Udo Schroeter)
So ist das mit den Stürmen im Leben:
mittendrin ist es mitunter sehr hässlich.
Der Regen peitscht einem ins Gesicht,
der Wind bläst einem laut um die Ohren,
das Meer ist aufgewühlt,
der Horizont verschwunden.
Orientierung gibt es keine mehr.
Aber viele Stürme ziehen von weither auf,
kündigen sich an.
Geben uns Zeit uns auf sie vorzubereiten.
Und sie lassen uns wissen,
dass es nur für eine Weile unsanft ist.
Dahinter scheint wieder die Sonne
und der Sturm ist vergessen.
Es gibt Dinge, die funktionieren nun einmal so und nicht anders.
Das ist eine der großen Lehren, die uns die Natur vermittelt.
Alles funktioniert auf seine Weise.
(John Eldredge)
Lust, den Gedanken zu vertiefen? Dann lies Leben in natürlichen Rhythmen.